Kinder-Tageseinrichtungen: Schnelle und nachhaltige Lösung weiterhin nicht in Sicht!

Für die nächsten Jahre kann die Gemeinde aus aktueller Sicht den prognostizierten Bedarf an Kindergarten- und vor allem Kinderkrippenplätzen nicht decken. Bei der Entwicklung will die Gemeinde vor allem ortsnahe Betreuungsplätze schaffen und keine großen zentralen Kinder-Tageseinrichtungen entwickeln.

Die aktuell diskutierten Lösungsansätze können die nötigen Plätze allerdings erst in 2-3 Jahren zur Verfügung stellen, und zudem ist bei den Lösungen nur der aktuelle Bedarf im Fokus. Eine weitere Entwicklung aufgrund neu entstehenden Wohnraums (z.B. am Tannenhof) ist hierbei noch nicht berücksichtigt.

Im Zuge der Bebauung des Tannenhofgeländes wird seitens der Gemeinde seit einigen Wochen der Erwerb einer schlüsselfertigen Einrichtung im Erdgeschoß von Haus A der Tannenhof-Siedlung favorisiert. Dagegen gibt es im Gemeinderat erhebliche Bedenken, vor allem aufgrund der Lage mitten im hochverdichteten Wohngebiet neben dem EDEKA Großmarkt, sowie der zu kleinen Außenflächen. Während diese Lösung im Juni 2020 seitens der Verwaltung als quasi alternativlos dargestellt wurde, hat sich die Situation in der Sitzung am 09.07.2020 nochmals verändert.

Im Vorfeld der Sitzung war für die Gemeinderatsmitglieder ein Kostenvergleich für zwei Alternativen erstellt worden. Die Variante des Erwerbs am Tannenhof, sowie ein Erweiterungsbau im VHS-Gebäude (Gemeindemäuse). Der in der Juni-Sitzung von Sieglinde Angermaier (Grüne) eingebrachte Vorschlag für eine Kooperation mit der Gundelstiftung wurde ebenso wenig berücksichtigt, wie weitere mögliche Varianten. In der Sitzung wurde ein Schreiben der Gundelstiftung präsentiert, das eine Umsetzung nur im Zusammenhang mit einem genossenschaftlichen Wohnprojekt im Jahr 2027 möglich erscheinen lässt.

Zum Thema Kindereinrichtungen wurden in der Sitzung in Form einer im Vorfeld nicht zur Verfügung stehenden Präsentation weitere Alternativen präsentiert. Zugleich wurden die durchschnittlichen Kosten für einen Quadratmeter umbauten Raum im Neubau präsentiert.

Als Standorte dafür kommen in Frage:

Ein Grundstück der Gemeinde am Naturpark, das sich auch bedingt für einen Waldkindergarten eignen würde.

Ein Grundstück der Bayerischen Staatsforsten an der Wendelsteinstraße, das eventuell im Erbbaurecht bebaut werden könnte. Hierzu müssen noch Verhandlungen geführt werden.

Ein Kirchengrund am Doktorweg in Au, über den aktuell Verhandlungen aufgenommen werden sollen.

Umbau- oder Erweiterungslösungen fanden aufgrund der hohen Kosten keinen Anklang.

Zum Thema Neubau wurden vom Gemeinderatsmitglied Manfred Büttner (SPD) Varianten in Fertigbauweise vorgeschlagen, die während der Sitzung von Sieglinde Angermaier (Grüne) eingebracht wurden. Dieser Vorschlag wurde mit dem Verweis auf fehlende Kostenkontrolle abgetan. Die vorliegenden Angebote der Firma ALHO weisen jedoch garantierte Festpreise aus, so dass diese Problematik nicht auftaucht.

Weitere Vorschläge von Gemeinderatsmitgliedern, auf alternativen Gemeindegrundstücken, wie dem Minigolfplatz, oder dem Parkplatz am Bauhof, wurden ebenfalls nicht weiter berücksichtigt.

Auf Vorschlag des Bürgermeisters sollten dann Prioritäten abgestimmt werden. Mehreren Bitten, die Neubauvarianten in der Priorität neben den Tannenhof zu stellen, wurde ohne Abstimmung nicht weiter entsprochen Am Ende stand der Tannenhof allein als mittelfristige Realisierungsoption fest.

Im Weiteren erfolgte die Beschlussfassung, die Verhandlungen über den Erwerb des Eigentums im Tannenhof weiter zu verfolgen.

Dafür stimmten 10 von 20 anwesenden Gemeinderatsmitgliedern, dagegen 8.
Da es auf kommunaler Ebene keine Enthaltungen gibt, konnte diese Abstimmung nicht gewertet werden.

Anschließend wurde die Abstimmung mit Verweis auf das Verbot der Stimmenthaltung noch dreimal wiederholt. Die vierte Abstimmung endete dann mit einer knappen Mehrheit, von 11 Stimmen für die weitere Verfolgung des Standortes im Tannenhof, und der erforderlichen abgegebenen Stimmzahl der Anwesenden.

Fazit: Dieses Thema wird uns noch lange beschäftigen, denn der aktuelle Bedarf wird bei der prognostizierten Fertigstellung des Objekts voraussichtlich für weitere zwei bis drei Jahre nicht gedeckt.

Wir vertreten jedoch die Auffassung, dass, beginnend mit Herbst 2021, der Bedarf gedeckt werden sollte. Daher ist weiterhin eine kurzfristigere Lösung zu verfolgen.

Wir schlagen deshalb vor, auf dem Grundstück am Naturpark eine Übergangslösung mit Containern zu schaffen. Eine Anlage mit jeweils einem Container für eine Kita – und eine Kindergartengruppe – kostet laut vorliegendem Angebot der Firma KMS ca. 1750.- Euro im Monat. Ob im Anschluss auf diesem Gelände ein Wald-Kindergarten oder ein Neubau errichtet werden soll, kann bis dahin entschieden werden. Wir könnten zudem Erfahrungen sammeln, ob sich eine dauerhafte Kindergartenlösung auf diesem Standort anbietet bzw. bewerkstelligen lässt. Bleibt zu hoffen, dass in der weiteren Befassung diese Vorschläge geprüft und unvoreingenommen bewertet werden!

Autor: Marion Fendt und Stephan Oberprieler

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